Ein kleiner Rundgang mit verschiedenen Eindrücken aus der täglichen Arbeit auf und um den Bauernhof.
Unsere Herzensangelegenheit
Der "Schulbauernhof" ist Teil der Ganztagsbetreuung seit 2014. Unser Stall steht hinter der Schule und misst 150 m². Dort wohnen Ziegen, Kamerunschafe, Kaninchen und zwei Katzen. Zudem leben noch ca. ein Dutzend Hühner im selbstgebauten Hühnerstall. Am Waldrand stehen zudem noch zwei Bienenvölker, die den leckersten Honig im Leintal produzieren. Wir als Schulbauernhof sind Mitglied bei der BAGLOB (Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof).
In jedem Jahr pflanzen wir mit den Erstklässlern einen neuen Obstbaum auf der Streuobstwiese - den Klassenbaum. Der Saft der Äpfel und Birnen schmeckt uns das ganze Jahr beim täglichen, gemeinsamen Mittagessen.
Nur um Klarheit zu schaffen: Kein Schüler kommt um das Wiederholen und Lernen bestimmter Rechtschreibregeln oder Mathe-Merksätze und das Auswendiglernen von Vokabeln herum. Tiere in der Pädagogik ersetzen keine Inhalte unseres Bildungsplans, können ihn aber sehr sinnvoll ergänzen und vertiefen. So sind die Draußenschule und die Portfolioarbeit „Abenteuer Bauernhof“ auch während des Vormittags ein wichtiger Baustein des Unterrichts. Tiere unterstützen und fördern die Kinder in ihrer Entwicklung, indem sie durch ihre dem Menschen zugewandte Art eine positive Wirkung auf die meisten Kinder haben. Ein Tier bewertet nicht, es nimmt den Menschen so an, wie er ist. Meist gehen Kinder offen auf Tiere zu, so dass leicht Beziehungen entstehen können. Tiere lassen diese Nähe zu und vermitteln dadurch den Kindern das Gefühl gebraucht zu werden. Nur das, was Kinder kennen und schätzen werden sie später schützen und achten.
Die Begegnung mit Bauernhoftieren wird für Kinder in Zeiten der industrialisierten Landwirtschaft und der damit verbundenen Massentierhaltung immer seltener und seelenloser. Gegen diese Entfremdung soll unser Bauernhof wirken.
Die Arbeit auf unserem Schulbauernhof ist "echt", im Gegensatz zur Inszenierung vieler guter Unterrichtsstunden. Wir wollen eine Schule sein, wo es ums Tun geht und die Schüler sagen können "Ich bin der Bauer". Die Arbeit ist verstehbar und hat einen Sinn. Zudem übernehmen die Schüler dabei Verantwortung, üben sich in Achtsamkeit und müssen zusammenarbeiten um sich gegenseitig zu helfen. Dadurch schafft man Lernräume in denen viele Kompetenzen geübt werden können. Die Kinder können zeigen, was sie "drauf" haben. Die Folgen ihres Tuns oder die Unterlassungen ihres Tuns zeigen Wirkung. Laut Gerald Hüther eine hervorragende Vorbeugung gegen ADHS. Die Tiere, die bei uns geschlachtet werden, wird es auch zum Mittagessen geben. Jeder soll wissen, woher Fleisch kommt. Dadurch gibt es bei uns auch Kinder, die (zumindest zeitweise) zu Vegetariern werden und andere Kinder, die ganz bewusst weniger Fleisch essen. An unserer Schule können Kinder entdecken, forschen, staunen, füttern, ausmisten, pflanzen, buddeln, klettern, rennen, streicheln, mähen, ernten,...